headerimage

Forschungsprojekte/Kooperations- und Entwicklungsprojekte

Professionalisierung der Lehrkräftebildung

  • SEHE - Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und Einstellungen von Grundschullehramtsstudierenden zur Holocaust Education in der Grundschule. Bezüglich Holocaust Education fehlt es an einheitlichen Definitionen und Konzepten (Netter, 2022; Becher, 2018; Deckwerth & Leuchter, 2021), jedoch bezieht sich die Debatte um eine frühe Erstbegegnung mit dem Holocaust im Grundschulunterricht insbesondere auf die Relevanz der Erweiterung um das Hinzuziehen einer dezidiert jüdischen Perspektive durch die Auseinandersetzung mit jüdischen Biografien zu Zeiten des Nationalsozialismus (Mkayton, 2011). Verschiedene Studien zeigen, dass sowohl Jugendliche als auch junge Erwachsene wenig Wissen und eine eher defensive Haltung bezüglich des Holocausts und des Nationalsozialismus haben (ComRes, 2018). Das Thema des Holocaust und Nationalsozialismus ist an deutschen Schulen que Curriculum relativ spät angesetzt, obwohl die Kinder mit Informationen zum Holocaust und antisemitischen Vorurteilen weit früher konfrontiert werden (Mkayton, 2018; Plank, 2020). Neben der späten schulischen Aufbereitung des Themas zeigt sich anhand der aktuellen Befundlage (deutsch-israelische Schulbuch-Kommission, 2015) außerdem, dass sich die Auseinandersetzung mit dem Holocaust oftmals ausschließlich auf den historischen Kontext und die Täterperspektive beschränkt. Gleichzeitig ist zu sehen, dass an deutschen Universitäten, vor allem in der Professionalisierung von Lehrkräften, nur ein kleines Seminarangebot zum Holocaust besteht (Tuckel, 2016; Kahle & Nägel, 2016). URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/sehe-selbstwirksamkeitsueberzeugungen-und-einstellungen-von-grundschullehramtsstudierenden-zur-holocaust-education-in-der-grundschule
  • Holocaust Studies in teacher education. Der Holocaust prägt die europäische und israelische Gesellschaft bis heute. Der Lernort Schule stellt dabei eine zentrale Sozialisationsinstanz hinsichtlich der Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Holocaust dar, an dem Schüler*innen zu vergangenheits- und verantwortungsbewussten Menschen erzogen werden sollen. Jenseits dieser normativen Setzung und erinnerungspolitischen Erwartungen an den Unterricht stellt sich die voraussetzungsreiche Frage für die Lehrer*innen-Bildung: Wie werden angehende Lehrkräfte auf diese Aufgabe vorbereitet und was verstehen sie in diesem Zusammenhang unter gelungenem Unterricht.
  • „Mapping Memory Mainkofen“. Im Rahmen eines kooperativen Lehrprojekts arbeitet die Universität gemeinsam mit der Gedenkstätte am Klinikum Mainkofen, dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim und der Pädagogischen Hochschule Oberösterreich in Linz zusammen. Ein zentraler Baustein dieses Projekts ist die aktive Beteiligung von Studierenden an der Entwicklung eines hybriden Gedenkwegs am Klinikum Mainkofen. Darüber hinaus wurde in Kooperation mit der Gedenkstätte am Klinikum Mainkofen, dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim und der Technischen Hochschule Deggendorf sowie mit Unterstützung des Bezirks ein Zertifikatslehrgang zum Thema "Lehren und Lernen an Gedenkstätten" entwickelt. Nach einer grundlegenden Überarbeitung des ursprünglichen Konzepts läuft die Neuauflage seit dem 25. Oktober 2024 bereits im zweiten Durchgang. Die UPASS hat dabei nicht nur die Verantwortung für ein Modul und entsprechende Lehrveranstaltungen übernommen, sondern führt diesmal auch die gesamte Administration durch.

  • Digital-Literacy und KI-Literacy in der Lehrerbildung. Das Thema Digitalisierung und KI bzw. Digitale und KI-Kompetenz in der Lehrkräftebildung und die damit verbundene professionelle Vorbereitung der zukünftigen Lehrkräfte auf den Unterricht mit digitalen Medien spielt schon seit mehreren Jahren eine entscheidende Rolle in allen Phasen der Lehrkräftebildung (Monitor Lehrerbildung, 2018). Sie als angehende Lehrkraft wissen sicherlich, dass sich die Länder bereits im Jahr 2016 auf einen verbindlichen Rahmen für die gesellschaftlich so bedeutende „Bildung in der digitalen Welt“ geeinigt haben (KMK, 2016). Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 und der notwendigen Umstellung auf reinen Online-Unterricht hat das Thema Digitalisierung bzw. Digitale Kompetenz in der Lehrkräftebildung jedoch noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen. Sowohl Bund als auch Länder haben beispielsweise die im Jahr 2018 eingeführte „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ im Jahr 2020 um den Förderschwerpunkt „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ erweitert. Damit unterstützen sie aktiv Projekte, die zu den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung forschen und Ansätze erproben, wie Lehrkräfte durch gezielten Einsatz im Unterricht Kinder und Jugendliche dabei unterstützen können, mit Medien kompetent, zielgerichtet und verantwortungsvoll umzugehen (BMBF, 2021). Auch bei den Fort- und Weiterbildungsprogrammen im Rahmen der zweiten und dritten Phase Ihrer Lehrkräftebildung zeigt sich deutlich, dass das Thema „Digitalisierung“ immer mehr in den Fokus rückt. Das vorliegende Projekt hat das Ziel, als Lehramtsstudierende in der ersten und zweiten Phase der Lehrkräftebildung auf den Unterricht mit digitalen Medien professionell vorzubereiten. Um dieses Ziel bestmöglich zu erreichen, wurde ein Workshop-Programm entwickelt, das sich aus den nebenstehenden vier aufeinander aufbauenden Modulen zusammensetzt. Kooperationsprojekt mit dem Kultusministerium und der Regierung Niederbayern. URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/dliteracy 
  • KI im Wissenschaftspropädeutischen Seminar (W-Seminar) einsetzen. In Zusammenarbeit mit den W-Seminarlehrkräften am Leopoldinum Gymnasium Passau wird ein dreiteiliges Workshop-Programm entwickelt, in welchem Schüler*innen lernen, wie sie KI im W-Seminar einsetzen können. Dazu werden Lehramtsstudierende der Universität Passau entsprechend geschult, damit im Unterschied zu den bisherigen W-Seminaren nicht nur die W-Seminarlehrkräfte Feedback zum Arbeitsstand der Seminararbeit der Schüler*innen geben und diese bei deren Finalisierung begleiten, sondern die Schüler*innen auch von den Studierenden als externe Expert*innen unterstützt werden. Die Kooperation zwischen der Universität Passau und dem Gymnasium Leopoldinum nutzt die Expertise von Studierenden der Universität, um direkt in die Schulklassen zu gehen und dort individuelle Unterstützung anzubieten. In den letzten Monaten haben etwa 40 Studierende an drei Nachmittagen das Gymnasium Leopoldinum besucht, um rund 60 Schüler*innen in kleinen Gruppen von zwei bis fünf Teilnehmenden zu fördern. Diese individuelle Betreuung ermöglicht es den Schüler*innen, spezifische Fragen und Herausforderungen zu adressieren, die beim Verfassen ihrer Seminararbeiten auftreten können.
    Strukturierte Lerneinheiten für nachhaltigen Lernerfolg. Die Zusammenarbeit ist in mehrere Lerneinheiten gegliedert, die aufeinander aufbauen und den Schüler*innen ein umfassendes Verständnis für den wissenschaftlichen Arbeitsprozess vermitteln. Im Wintersemester 2024/25 lag der Fokus auf der Unterstützung bei der Themenfindung und -formulierung. Die Studierenden halfen den Schüler*innen dabei, eine anspruchsvolle fachspezifische Frage- und Problemstellung zu entwickeln, die als Grundlage für ihre individuelle Seminararbeit dienen sollte.
    Förderung von Kompetenzen und kritischem Denken. Die Ziele dieser Kooperation gehen aber über die bloße Unterstützung bei der Seminararbeit hinaus. Die Schüler*innen sollen befähigt werden, die Chancen und Grenzen der eingesetzten Technologien auch kritisch zu reflektieren. Sie lernen, verschiedene GenAI- und LLM-Assistenzen zu bewerten und diese gewinnbringend in ihren Arbeitsprozess zu integrieren. Darüber hinaus wird durch die enge Zusammenarbeit mit den Studierenden der Universität Passau ein wertvoller Austausch zwischen den Generationen gefördert. Die Schüler*innen profitieren von den neuen Blickwinkeln und dem aktuellen Wissen der Studierenden, während diese ihre eigenen Fähigkeiten im Bereich der Lehre und Kommunikation weiterentwickeln.
    Ein Blick in die Zukunft. Die Kooperation zwischen der Universität Passau und dem Gymnasium Leopoldinum wird im Sommersemester 2025 fortgesetzt, um die Schüler*innen weiterhin in ihrem Lernprozess zu begleiten. Diese zeitgemäße Initiative ist ein Paradebeispiel dafür, wie Bildungseinrichtungen innovative Ansätze entwickeln können, um den Anforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt gerecht zu werden. Die Integration von KI-gestütztem Lernen in den Unterricht soll nicht nur die Qualität der Seminararbeiten der Schüler*innen verbessern, sondern sie auch auf die Herausforderungen des akademischen Lebens vorbereiten. Mit dieser Zusammenarbeit setzen die Universität Passau und das Gymnasium Leopoldinum ein starkes Zeichen für die Zukunft der Bildung und die Bedeutung von interdisziplinärer Zusammenarbeit.

  • Multiprofessionelle Gestaltung in der inklusiven Schule (VHB Kurs). Inklusion ist ein allgegenwärtiges Thema, das Veränderungsprozesse in sämtlichen gesellschaftlichen Bereichen umfasst. Besonders im Bildungssektor ist eine besondere Herausforderung gegeben. Mit ihrer rechtlichen Verbindlichkeit zwingt die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) auch in Deutschland zur Entwicklung eines inklusiven Bildungssystems. Schulen, Kindertagesstätten sowie außerschulische Bildungsorte müssen sich dieser Herausforderung stellen. Praxistaugliche Konzepte sind daher dringend erforderlich. Partizipation kann als Schlüssel zur Inklusion betrachtet werden. Die aktive Mitwirkung aller Beteiligten ermöglicht ein inklusives Bildungssystem, in dem alle an einer inklusiven Gesellschaft mitwirken. Im schulischen Kontext ist es entscheidend, alle Fachkräfte einzubeziehen: Lehrkräfte sowie Fachkräfte der Sonder- und Sozialpädagogik müssen zusammenarbeiten, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Gelebte Multiprofessionalität wird somit zur dringenden Notwendigkeit bei der Gestaltung einer inklusiven Schule. Die verschiedenen Denk- und Handlungsweisen der beteiligten Professionen müssen in starken Kooperationen synergetisch zur Geltung kommen. Dafür benötigen alle Fachkräfte Unterstützung durch die Weiterentwicklung von Strukturen und die Fortbildung der Beteiligten.
    Das Seminar bietet bereits im Studium die Möglichkeit, andere Professionen in diesem Kontext kennenzulernen und erste Erfahrungen in der multiprofessionellen Zusammenarbeit zu sammeln. Studierende werden angeregt, ihre eigene professionelle Haltung zu reflektieren und auf diese Weise gemeinschaftliches, kooperatives Handeln wertzuschätzen. In Kooperation mit der KU Eichstätt.
  • Profigrafie-Modell. Kaum ein anderes universitäres Fach hat es mit Studierenden zu tun, welche in einem derart hohen Maß ihr künftiges Berufsfeld aus der eigenen Biografie kennen, wie es in der Lehrkräftebildung der Fall ist. Zum einen ließe sich aus diesem kollektiven Erfahrungsraum wohl das gesamte Spektrum erziehungswissenschaftlicher Themenstellungen ableiten, zum anderen ist es auch Anlass für vorurteilsbehaftete Annahmen und Einschätzungen dem Berufsfeld gegenüber. In jedem Fall sollten aus diesem Sachverhalt heraus in der Lehrkräftebildung lernbiografisch relevante Erfahrungen berücksichtigt werden, die Buri (2013) als "subjektive Schaltstellen der persönlichen Wahrnehmungsorganisation" bezeichnete. Das heißt: Berufswahlmotive, Einstellungen und Erwartungen zu Studium und dem Lehrberuf sind mit hoher Wahrscheinlichkeit mit biografischen Lern- und Bildungsgeschichten verwoben, die lange vor Beginn des Studiums liegen. Wenn dieser Erfahrungsraum nicht einfach dem "Hidden Curriculum" überantwortet werden soll, muss er explizit in der Lehrkräftebildung aufgedeckt werden und Berücksichtigung finden. Aus diesem Grund entwickelt der Lehrstuhl ein Professionalisierungskonzept, das als „Profigrafie-Modell“ biographische Erfahrungen und systemische Komponenten in ein neues Differenzverhältnis setzt und somit gegenseitigen Reflexionen öffnet: So entsteht eine Relationierung von wissenschaftlicher Lehrkräftebildung und schulischer Praxis durch die bedeutende Funktion fundierter Reflexionskompetenz. URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/professionalisierungs-forschung-in-der-lehrkraeftebildung 
  • Das alternative Praktikum - das Modellcurriculum – ein Konzept zur Reflexionsarbeit für Studierende im Rahmen ihrer Ausbildung. Das Modellcurriculum der Universität Passau ist eine innovative Praktikumsalternative für Lehramtsstudierende. Ziel ist es, angehenden Lehrkräften bereits früh im Studium – über eine Dauer von zwei Semestern bzw. einem gesamten Schuljahr – umfassende und tiefgehende Praxiserfahrungen zu ermöglichen. Im Mittelpunkt steht nicht ein kurzfristiger Einblick, sondern die kontinuierliche, aktive Mitgestaltung des Schulalltags an einer Partnerschule. Die Studierenden begleiten über ein Jahr hinweg eine Klasse, erproben sich in unterschiedlichen Unterrichtsfächern und nehmen aktiv an schulischen Abläufen wie Projektwochen, Elternabenden oder Zeugniskonferenzen teil. Ein wesentliches Merkmal dieses Praktikums ist die intensive und durchgängige universitäre Begleitung. Ein wöchentliches Reflexionsseminar, ergänzende Workshops sowie individuelle Reflexionsgespräche sorgen dafür, dass Praxiserfahrungen nicht isoliert, sondern fortlaufend wissenschaftlich und persönlich reflektiert werden. Die Studierenden profitieren vom kontinuierlichen Austausch mit Mentorinnen und Mentoren, Lehrkräften und Kommilitoninnen und Kommilitonen; biografische und professionelle Entwicklungsschritte werden bewusst gemacht und gezielt gefördert. Ein besonderer Mehrwert des Modells liegt in der engen Zusammenarbeit mit ausgewählten Profilschulen, die verschiedene pädagogische Schwerpunkte (z. B. Inklusion, Umweltbildung, Musikpädagogik, Demokratiebildung) bieten und in engem Austausch mit der Universität stehen. Dadurch können individuelle Interessen und Stärken der Studierenden unmittelbar mit den Profilen der Partnereinrichtungen abgestimmt werden. Intensive, persönliche Betreuung durch die Praxislehrkräfte und eine klare Leistungsdokumentation sichern die Entwicklung der beruflichen Identität und fördern die Entscheidungskompetenz für den Lehrerberuf. Die Verzahnung von kontinuierlicher Schulpraxis, reflexiver Begleitung und individueller Schwerpunktsetzung macht das Modellcurriculum zu einem herausragenden "Good Practice"-Beispiel für die Lehrerbildung im 21. Jahrhundert und bietet nachhaltigen Mehrwert für die Professionalisierung angehender Lehrkräfte. URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/praktika/modellcurriculum
  • Evaluation und Begleitung der Entwicklung des IT-Lehrangebotes. IT-Projektkompetenzen für Geistes,- Sozial- und Sprachwissenschaften. Ein integriertes Lehrangebot aus den Bereichen Software-Engineering, Usability Engineering und Projektmanagement im Rahmen des Programms Digitaler Campus Bayern in Kooperation mit der TH Deggendorf.
  • Nähere Informationen zur Professionalisierung der Lehrkräftebildung unter URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/professionalisierungs-forschung-in-der-lehrkraeftebildung 

 


Diversitäts- und Begabungsförderung

  • BAS!S. Die nachhaltige Verankerung des Themas „Inklusion" in der Lehrerbildung erfolgt durch einen mehrdimensionalen Ansatz, der verschiedene Bereiche der universitären Ausbildung und Praxis miteinander vernetzt. Im Zentrum steht die eigene Lehre am Lehrstuhl für Schulpädagogik und in der Philosophie, die durch die gezielte Unterstützung der Lehre in den Fachdidaktiken ergänzt wird. Ein wesentlicher Baustein bildet die kontinuierliche Weiterbildung der Dozierenden, um eine fachlich fundierte und methodisch vielfältige Vermittlung inklusiver Bildungsansätze zu gewährleisten. Dabei werden Seminarrektoren mit spezifischen Koordinationsaufgaben eingebunden, um eine systematische Umsetzung in allen Ausbildungsbereichen sicherzustellen. Die praktische Dimension wird durch die enge Kooperation mit dem Praktikumsamt und den Tutoren-Lehrkräften gestärkt, wodurch eine direkte Verbindung zwischen theoretischen Grundlagen und schulischer Realität hergestellt wird. Diese Praxisorientierung wird durch die Vernetzung mit Schulen mit dem Schulprofil Inklusion zusätzlich intensiviert. Darüber hinaus werden gezielten Angebote zur Lehrerfortbildung und Schulentwicklung zum Thema Inklusion entwickelt, um auch bereits im Beruf stehende Lehrkräfte zu erreichen und Schulen bei ihrer inklusiven Entwicklung zu unterstützen. Das übergeordnete Ziel ist die nachhaltige Verstetigung der entwickelten Inhalte und Formate, um eine langfristige Wirkung in der Lehrerbildung und Schulpraxis zu erzielen.

  • Students.Heterogenity.Inclusiveness.Potential (SHIP) - ein „Blended Intensive“-Programm der Masaryk Universität Brno, der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/ Krems und der Universität Passau. Im fachlichen Mittelpunkt des in Kooperation der Masaryk Universität Brno, der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/ Krems und der Universität Passau entwickelten Projekts „Students.Heterogeneity.Inclusiveness.Potential (SHIP)“ steht die Theorie-Praxis-verzahnte Auseinandersetzung mit dem Konzept der Inklusiven Begabungsförderung aus international vergleichender Perspektive. Dabei ist SHIP als so genanntes „Blended Intensive Programme“ (BIP) konzipiert und kombiniert als solches die digitalen gestützten Lernaktivitäten von Lehramtsstudierenden in multilateralen Teams mit intensiven Präsenzphasen. Ein zentrales Element der BIPs ist die verpflichtende virtuelle Komponente, die eine inhaltliche Vor- und Nachbereitung der kurzen Mobilitätsphase ermöglicht. Es fördert einen Austausch im internationalen Kontext und die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Die beteiligten Studierenden haben dabei die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen einzubringen und voneinander zu lernen. Im Rahmen einer hybriden Kursstruktur haben Studierende die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern, Best Practices kennenzulernen, gemeinsam an Lösungsansätzen zu arbeiten sowie ihre beruflichen sowie persönlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Die virtuelle Phase der trilateral konzipierten Lehrveranstaltung behandelt Themen wie Diversität, Heterogenität, soziale Inklusion und inklusive Begabungsförderung. In der Präsenzphase hospitieren die Studierenden an verschiedenen Schulen, lernen das pädagogische Umfeld in den Partnerländern kennen und können ihr bereits erworbenes Wissen dabei anwenden. Reflexionssitzungen vor Ort und im Anschluss an die Exkursion werden angesetzt, um die weitere Diskussion zur Analyse, dem Verständnis und der Verankerung des erworbenen Wissens und der Erfahrungen aus verschiedenen Schulumgebungen zu unterstützen. URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/diversitaets-und-begabungsforschung/bip-blended-intensive-programmes 

  • Begabungsförderung inklusiv in Niederbayern (BegIN) in Kooperation mit der Regierung von Niederbayern und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/ Krems. Inklusive Begabungsförderung (IBF) orientiert sich am Prinzip „Fördern auf Verdacht“. Es wird anerkannt, dass alle Schüler:innen über Potenziale verfügen, die entsprechend gefördert werden sollten. Fördermaßnahmen stehen allen Schüler:innen zur Verfügung, nicht nur denjenigen, die bereits überdurchschnittliche Leistungen zeigen. Inklusive Begabungsförderung richtet sich somit an alle Kinder und nicht ausschließlich an die Hochbegabten, wie es in bisherigen Konzepten der Fall war. Dadurch leistet die Inklusive Begabungsförderung einen bedeutenden Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit. Das Pilotprojekt BegIN wurde im Oktober 2021 ins Leben gerufen und wird von der Regierung von Niederbayern unterstützt. Es zeichnet sich durch eine enge Kooperation zwischen der Praxis, der Schulbehörde und der Hochschule aus und basiert auf den Forschungsergebnissen aus den Bereichen Begabungsförderung, Inklusion und Schulentwicklung. Hauptziele: 1) Implementierung der Inklusiven Begabungsförderung an Schulen. 2) Entwicklung und Einführung eines Begabungssiegels. 3) Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Implementierungsprozesses. 4) Etablierung einer nachhaltigen und effektiven Begabungsförderung. 5) Verbreitung von Best Practices und die "Leuchtturmfunktion" zertifizierter Schulen. Die theoretische Basis des Projekts bildet der Qualitätszirkel für Inklusive Begabungsförderung (QuIB) von Hansen (2019). Der QuIB definiert Inklusive Begabungsförderung als "die Förderung aller Schüler:innen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Stärken und Schwächen". Zentrale Elemente des QuIB sind die Entwicklung einer begabungsfördernden Schulkultur sowie die Unterstützung aller Schüler:innen, unabhängig von deren Stärken und Schwächen. Im Rahmen von BegIN werden Schulentwicklungsmaßnahmen in den fünf Qualitätsdimensionen des QuIB (Lehren und Lernen, Schulgemeinschaft, Schulklima, Führung und Leitung, Ressourcen) umgesetzt. Das Projekt BegIN hat das Ziel, die wissenschaftlich begleitete Zertifizierung von Schulen, die Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften sowie den Aufbau von Mentoring- und Beratungsstrukturen voranzutreiben. Ein zentrales Anliegen ist es, sowohl praktizierende als auch angehende Lehrkräfte im Bereich der (inklusiven) Begabungsförderung weiterzubilden und sie zu befähigen, ihre erworbenen Kenntnisse an ihren jeweiligen Schulen einzubringen. Die Lehrkräfte sollen in der Lage sein, die unterschiedlichen Begabungsprofile von Kindern und Jugendlichen im Kontext schulischer Bildungsprozesse zu erkennen und systematisch zu fördern. Als Fachleute für Begabungsförderung unterstützen sie die Schulleitung dabei, eine begabungsfördernde Leitkultur nachhaltig in das Profil ihrer Schule zu integrieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das Projekt konzentriert sich dabei ausdrücklich nicht auf die Hochbegabungsdiagnostik und -förderung, sondern auf die Schaffung einer systematischen und diversitätssensiblen Förderkultur in Schulen und im Unterricht. URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/begin
  • DonauwellePLUS. Bei der Donauwelle handelt es sich um ein phasenübergreifendes und -vernetzendes binationales Kooperationsprojekt mit dem Stadtschulrat Wien, Österreich. Seit 2011 ist das Ziel die Entwicklung professioneller Kompetenzen für begabungsfördernde Lehrkräfte an Schulen voran zu bringen und eine enge Theorie-Praxis-Verbindung von „Begabungsförderung an Schulen“ zu ermöglichen. Im Rahmen von Lehrveranstaltungen hospitieren Studierende des Lehramtes Grundschule an österreichischen Schulen mit Begabungsprofil und präsentieren die Schulprofile im Rahmen des Bildungskreises. Zunächst nur an Studierende gerichtet (Donauwelle) wurde es mittlerweile auf weitere Akteur*innen ausgedehnt und bietet nun auch eine Plattform für interessierte Direktor*innen und Lehrkräfte (DonauwellePLUS).

  • Von der Begabungsförderung zur Begabungsgestaltung. Ein Forschungsprojekt mit dem BMBF und dem Zentrum für Bildung und Begabung, Bonn.
  • eVOCATIOn: Entwicklung eines europäischen Weiterbildungsprogramms für begabungsfördernde Lehrkräfte Comenius-Projekt 2.2. – Programm für Lebenslanges Lernen.
  • KAKUDA Kognitive Aktivierung und Konstruktive Unterstützung mit digitalen, adaptiven Angeboten. Digitale Angebote sind spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 nicht mehr wegzudenken (Kuhn, 2021): Lehrkräfte konzipieren und gestalten zunehmend digitale Angebote und integrieren diese in ihren Unterricht. Doch welche Kriterien für die Qualität digitaler Angebote sind in der Grundschule wichtig? Aus der Forschung wissen wir, dass kognitive Aktivierung, konstruktive Unterstützung und Adaptivität wichtige Qualitätsmerkmale von analogem Unterricht sind (z.B. Decristan et al., 2020, Dumont, 2019). Über die Qualität digitaler Angebote wissen wir derzeit noch wenig. Bekannt ist allerdings, dass für den Einsatz digitaler Angebote besonders professionelle Kompetenzen wichtig sind (Jentsch et al., 2021). Wir möchten in einer Onlinebefragung herausfinden, wie Grundschullehrkräfte kognitiv aktivierende, konstruktiv unterstützende und adaptive digitale Angebote für den Deutschunterricht in der Grundschule für alle Kinder gestalten und welche professionellen Kompetenzen Lehrkräften hierbei helfen können. Ausgehend von den Ergebnissen unserer Lehrkräftebefragung werden bayernweit Ausbildungs-, Weiterbildungs- und Fortbildungsmaßnahmen sowie Praxisleitfäden (mit Best-Practice-Beispielen) für alle drei Phasen der Lehrkräftebildung zum Thema „Wie gestalte ich professionell kognitiv aktivierende, konstruktiv unterstützende und adaptive digitale Angebote für alle Kinder?“ entwickelt. Dabei soll speziell auch der sensible Umgang mit sprachleistungsschwachen Kindern im (digitalen) Deutschunterricht berücksichtigt sowie die medienbezogenen Überzeugungen und Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrkräften gefördert werden. 

  • Nähere Informationen zur Diversitäts- und Begabungsförderung unter URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/diversitaets-und-begabungsforschung 


Multikollektivität, Bildung und Raum

  • TrauBe: Transformative Lehr- und Lernstrukturen in universitären Bildungsräumen. Eine transformative Universität sucht Antworten auf sich ständig verändernde Anforderungen in einer Gesellschaft. Sie macht dabei nicht nur die Veränderungsprozesse zum Kern von Forschung, Lehre und Transfer, sondern gestaltet die dafür notwendigen Rahmenbedingungen kollaborativ mit regionalen Akteur*innen. Als „Brückenbauende“ eines solcherart geöffneten Bildungsraums agieren Studierende als „transformative ambassadors“ – sie lernen Perspektiven von Wissenschaft und Gesellschaft zu reflektieren und nachhaltige Möglichkeitsräume als gemeinsamen gesellschaftlichen Raum zu gestalten. Sie lernen dabei, sich auch nach dem Studium in gesellschaftliche Prozesse einzubringen und spezifische regionale Bedürfnisse mitzugestalten (Chatterton/Goddard 2000). „Gut leben, lernen und arbeiten“ wird zum Motto eines neu definierten regionalen Bildungsraums. Für eine solche Neuinterpretation von Universität baut das Projekt auf bereits bestehenden Transformationsprojekten auf und führt sie im gerade in Bau befindlichen „Internationalen Wissenschaftszentrum“ im Rahmen des Projektes TrauBe zu einem „transformativen Bildungsraum“ zusammen. Dabei entsteht eine neue Lehr- und Lernarchitektur, die sowohl physische als auch digitale Räume integriert, um flexible, partizipative und transdisziplinäre Lernformate zu ermöglichen, die weit über die Universität hinausdenkt: Die Universität wird zu einem Ort des Dialogs und der Ko-Konstruktion, der über die Grenzen des Campus hinaus in die Region wirkt.
  • Leitung im Europäischen Hochschulnetzwerk (EUN) unter dem Titel „REform: Responsible Innovation & Ethics for Europe“.  Das REform-EUN-Projekt will einen integrierten, verantwortungsvollen, innovativen, offenen und kreativen Raum schaffen. Die Vision und das langfristig angestrebte Ergebnis der Arbeit im REform-EUN-Projekt ist ein Paradigmenwechsel: von der Wissenschaft in der Gesellschaft zur Wissenschaft für und mit der Gesellschaft mit dem Ziel, einen positiven Einfluss auf die europäische und die globale Gesellschaft zu haben. Das Konsortium wird durch eine gemeinsame Vision für die Hochschulbildung in Europa geeint: die Entfaltung eines ethischen Bildungsraums, der künftige europäische Generationen befähigen soll, globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen und bei der Entwicklung von Innovationen mit großem gesellschaftlichem Transformationspotenzial ethisch und verantwortungsbewusst zu handeln. Diese Vision baut auf dem Ansatz „Responsible Research and Innovation“ (RRI) auf, der die Exzellenz von Hochschulen an die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung knüpft.
  • Nähere Informationen zu Bildung und Raum unter URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/multikollektivitaet-bildung-und-raum


Internationalisierung der Lehrkräftebildung

  • Global Teacher Research and Education Exchange Programme (global.trex Passau) - Universität Passau. Ziel ist es, eine lehramtsspezifische Auslandsmobilität bzw. internationale Erfahrungen "at home" zu fördern und durch anrechenbare Curricula-Strukturen ins Studium zu integrieren. Die dritte Förderphase von global.trex Passau wird diesbezüglich erfolgreiche Maßnahmen, wie die Vergabe von Stipendien und die Etablierung von Studienaufenthalten im Ausland mit integriertem Praktikum, fortführen und neue Kooperationsmöglichkeiten erschließen. Komplett neue Wege beschreitet das Projekt hinsichtlich der Internationalisierung@Home. Hierzu wird das global.semester als neuer Bestandteil des Projekts eingeführt: Ein strukturiertes, englischsprachiges Lehrangebot, das für Incomings attraktive Studienbedingungen bietet und von Lehramtsstudierenden der Universität Passau im Rahmen ihres regulären Studiums besucht werden kann. Die Studierenden der Universität Passau treffen in den Kursen nicht nur auf Studierende aus anderen Ländern, sondern auch auf Gastdozierende der Partneruniversitäten und haben dadurch die die Möglichkeiten fachsprachliche Kompetenzen zu erwerben und können auch an der Universität Passau internationale Kontakte und Erfahrungen sammeln.
  • Internationale Vergleichsstudie zur Berufswahlmotivation angehender Lehrkräfte (InVers). Übergeordnetes Ziel des Länder- und professionsübergreifenden Projekts ist eine längsschnittliche Erhebung von Studien- und Berufswahlmotiven von Lehramtsstudierenden sowie deren Einstellungen und Wahrnehmungen bezüglich des Lehrberufs. Die Studie bedient sich der Methodentriangulation (Kombination mehrerer Methoden, in diesem Fall sowohl quantitative als auch qualitative Auswertungsmethoden in unterschiedlichen Teilprojekten). Zu Beginn und Ende des Studiums werden mit einem standardisierten Fragebogen (international validiertes Erhebungsinstrument des FIT-Choice-Fragebogens (Watt und Richardson, 2007; deutsche Fassung: König, Rothland, Darge, Lünnemann und Tachtsoglou, 2013) Berufswahlmotive erhoben. Erweitert wird das methodische Setting im Rahmen der Mixed Methods durch qualitative Interviews mit der Passauer Stichprobe ab dem 5. Studiensemester (d.h. ungefähr in der Mitte des Studiums). Die Konzeption der Interviews stützt sich auf Ergebnisse der quantitativen Befragungen. So können quantitative Ergebnisse aus der Fragebogenuntersuchung durch Erkenntnisse aus Tiefeninterviews mit qualitativen Daten angereichert werden und somit kausale Erklärungen von Veränderungen in Motivationen und Einstellungen ermöglicht werden. Beteiligt sind an der Studie Universitäten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südafrika und Israel. Außerdem befasst sich ein Teilprojekt mit der Berufswahlmotivation Studierender der Pflegepädagogik in Österreich. URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/entwurf-invers
  • Nähere Informationen zur Internationalisierung der Lehrkräftebildung unter URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/forschung/internationalisierung-der-lehrkraeftebildung


Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

  • Wissenschaftliche Leitung ICNC Workshop, Feb 19-22, 2024, Big Island, Hawaii on Teaching and Career Prospects for Computational and Societal Sustainability in the Era of Anthropozoic Climate Change. This hybrid workshop aims at exploring the crucial role of combining computer science, education, and innovative career resources in tackling the urgent global challenges of climate change, since the interdependencies and the dynamic interplay between various societal infrastructures necessitate a holistic, societal-scale climate protection effort on global, national as well as local levels. Experts and practitioners from various fields, including computer science, green entrepreneurship, career counselling and education will thus share their insights, experiences and project outcomes during the workshop, seeking to promote collaboration between university experts, on-the-job professionals, educational institutions and prospective graduates interested in environment-focused careers to stimulate discussion and initiate a culture of eco-friendly education based on highlighting new and emerging careers in sustainability, green technology, renewable energy and environmental policy, thereby facilitating networking opportunities among educators, researchers and professionals to foster interdisciplinary collaborations. Laufzeit: Herbst 2023-Februar 2024
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Region - Kooperationspartner des Schulamts Passau. URL: https://schulamt-passau.de/bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung/
  • Vom Nachdenken zum Vordenken: Chinesisch-deutsches Forschungsprojekt „Bildung für Nachhaltige Entwicklung in der Lehrer*innen-Bildung“ Laufzeit: 2015-2017
  • Nähere Informationen zu BNE unter URL: https://www.sobi.uni-passau.de/erziehungswissenschaft-diversitaet-bildungsraum/internationalisierung-der-lehrkraeftebildung

nach oben